Technisches Museum Wien

Scholar in Residence: Forschungsprojekt „Koloniale Infrastrukturen“

Mariahilfer Straße 212
1140 Wien
Österreich

48.1909215, 16.3180341

zur Ausschreibung

Das Technische Museum Wien beleuchtet als eines der größten Museen Österreichs alle Facetten der Technik. Wir bieten, neben einzigartigen historischen Exponaten und deren Verbindung mit Gegenwart und Zukunft, den Gästen unseres Hauses auch die Möglichkeit der interaktiven Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen zu Technik und Nachhaltigkeit. Die Österreichische Mediathek bewahrt und erforscht das audiovisuelle Gedächtnis Österreichs.

Das Scholar-in-Residence-Programm am Technischen Museum Wien ermöglicht einen zwei bis dreimonatigen Aufenthalt für eine forschende Person am Technischen Museum Wien.
Die Residency ist mit 7.000 EUR dotiert und im Zeitraum zwischen dem 3. März und dem 30. September 2025 möglich.
Die Ausschreibung richtet sich sowohl an Nachwuchswissenschafter_innen als auch an Senior Scientists.

CALL for APPLICATIONS 2025

Die Residency 2025 befindet sich an der Schnittstelle zum laufenden Forschungsprojekt „Koloniale Infrastrukturen“.
Im Rahmen des Forschungsprojekts, das vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) gefördert wird, werden am Technischen Museum Wien koloniale Infrastruktur- und Verkehrsprojekte untersucht, bei denen österreichische Beteiligungen bei Planung, Bau oder durch (in)direkte Verwertungsinteressen nachweisbar sind.

Einen TMW-Forschungsschwerpunkt bildet der Suezkanal und seine verkehrsstrategische Bedeutung für die koloniale Expansion in Afrika und Asien. Ausgangspunkt für die Beforschung ist der Nachlass des österreichischen Verkehrsingenieurs Alois Negrelli (1799 –1858), der maßgeblich an der Planung des Suezkanals beteiligt war. Der von Negrelli vorgeschlagene schleusenlose Kanalentwurf wurde unter der Leitung von Ferdinand de Lesseps realisiert. Der Bau einer direkten Wasserstraße durch den Isthmus von Suez war eine folgenschwere Entscheidung für das Ökosystem des östlichen Mittelmeers. Die Kanalverbindung hat zwei radikal unterschiedliche biogeografische Regionen miteinander verbunden und das Eindringen von tropischen Arten aus dem Roten Meer ins Mittelmeer ermöglicht. Dieses Phänomen wird in der Meeres- und Umweltbiologie als „Lessepssche Migration“ bezeichnet. Seit der Kanaleröffnung 1869 wurde die Wasserstraße mehrmals ausgeweitet und vertieft, um den Anforderungen von neuen Antriebstechnologien und immer größer werdenden Transportschiffen gerecht zu werden. Durch den Klimawandel und die Erderwärmung erreicht die Komplexität der globalen, ökologischen und sozialen Auswirkungen der meistbefahrenen Seestraße der Welt eine neue, besonders gravierende Dimension.

Die selbst zu definierende Forschungsfrage des Residency-Forschungsvorhabens sollte sich aus dem Projektumfeld generieren und folgenden Aspekt beinhalten:

  • Wechselwirkungen zwischen dem Kolonialismus, dem Bau und Betrieb des Suezkanals und den irreversiblen ökologischen Auswirkungen der ägyptischen Wasserstraße bis in die Gegenwart (unter Berücksichtigung von post- und dekolonialen Ansätzen)

Die Residency beinhaltet die Erstellung eines publikationsfähigen, schriftlichen Berichts zu den Forschungsergebnissen sowie die Mitwirkung an der Forschungsausstellung „Reframing Colonial Infrastructures“, in der die wissenschaftlich bearbeiteten Archivbestände zu den Kolonialprojekten präsentiert bzw. digital vermittelt werden.
 

Die Einreichung enthält:

  • Verbindliche Angaben zu gewünschtem Zeitraum der Residency im Jahr 2025 (möglicher Zeitraum zwischen dem 3. März und dem 30. September 2025)
  • Zielsetzung und Beschreibung des Forschungsvorhabens (2 Seiten)
  • Lebenslauf (1 Seite, bitte auch mit genauer Angabe von Fremdsprachenkenntnissen)
  • Wissenschaftliche Publikationsliste (1-2 Seiten)


Weiterführende Infos zum aktuellen Forschungsprojekt:

Weblink zur TMW-Forschungsplattform:
https://forschung.tmw.at/decolonial

Weblink zur Forschungsausstellung (aktuell in Arbeit):
https://forschung.tmw.at/reframing bzw. https://forschung.tmw.at/reframing_egypt

Der angegebene Seitenumfang ist bei der Einreichung unbedingt zu berücksichtigen.

Aus Anlass der Bewerbung entstehende Kosten können nicht übernommen werden.
 

Bild: ©Technisches Museum Wien
 

Schwerpunkte
Wissenschaft
Benefits